In der Dämmerung durch die Straßen zu spazieren ist im Advent besonders schön. Über der Hauptstraße sind Lichterketten aufgespannt, in vielen Fenstern der alten Häuser scheint Licht. Warm und heimelig sieht das aus.
Vor allem die Haustüren haben es mir angetan. Vor manchen bleibe ich stehen, weil sie so schön geschmückt sind. Tannenbäume stehen da, hölzerne Sterne, schön gebundene Kränze. Langsam gehe ich weiter von Haus zu Haus, von Tür zu Tür. Als ich wieder bei mir Zuhause ankomme, warte ich noch einen Moment und schaue. Auch hier brennt Licht, das durch ein Fenster aus mattem Glas fällt. Der helle Schein erleuchtet ein Muster. Ich staune, wie schön das aussieht.
Die Türen der Häuser sind so unterschiedlich und einzigartig wie die Menschen, die in ihnen wohnen. Ich kenne längst nicht alle. Den meisten Hausbewohnern werfe ich einen flüchtigen Gruß zu, wenn ich ihnen begegne. Manchmal ergibt sich ein Gespräch.
„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ singen wir im Advent. Für mich ist der Advent eine Zeit, in der sich Türen öffnen. Bei den vielen Adventsfeiern, wenn eigentlich jeder sich Zeit nimmt, um anderen zu begegnen.
Türen in Stockstadt öffnen sich auch für den Besuchsdienst der evangelischen Kirchengemeinde. Mehr als 200 ältere und kranke Leute im Ort werden besucht und erhalten ein kleines Geschenk. Wichtiger noch ist, dass jemand mal nachfragt wie es so geht, zuhört, Mut macht, ein Lächeln schenkt.
Advent ist die Zeit, in der sich nicht nur Türen öffnen, sondern auch Menschenherzen – für Gott und füreinander.
Pfarrerin Ksenija Auksutat
„In der Heiligen Nacht
möge Frieden Dein Gast sein
und das Licht der Weihnachtskerzen
weise dem Glück den Weg zu Deinem Haus.“
Irischer Segensspruch
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