Alles neu im Gemeindehaus – Bericht im „Ried-Echo“ vom 8.5.2019

Nach längerer Renovierung wird am 19. Mai das evangelische Gemeindehaus wiedereröffnet. Der Vorsitzende des Kirchenvorstands Richard Hefermehl und Kirchenvorstand Roger Funk (von links) begutachten die Arbeiten.
Foto: Vollformat/Robert Heiler

Von René Granacher

STOCKSTADT – Bald ist es geschafft: Fast ein Jahr lang war das evangelische Gemeindehaus in der Marktstraße eine Baustelle, nun ist der Umbau fast beendet. Restarbeiten, Aufräumen, Saubermachen – bis zum 19. Mai soll alles geschafft sein. An diesem Tag beginnt um 14 Uhr ein Festakt zur Wiedereröffnung des Hauses. Dann steht es den verschiedenen Gruppen der Kirchengemeinde wieder zur Verfügung, moderner und schöner als je zuvor.

Schon wegen des energetischen Standards war eine Grundüberholung nötig, erklärt Roger Funk, der das Projekt als Fachmann und Mitglied des Kirchenvorstands eng begleitet hat: „Durch ungedämmte Wände und Decken ging viel Wärme verloren, auch war die ganze Haustechnik veraltet.“ Richard Hefermehl, Vorsitzender des Kirchenvorstands, lobt Funks Engagement: „Wir hatten Glück, dass er im Ruhestand ist und so viel Zeit investieren konnte. Ohne ihn hätten wir das nie so umsetzen können.“

Im Rahmen der Renovierung wurden noch viele weitere Punkte angegangen. So sind der Saal und die übrigen Räume jetzt heller und freundlicher, sie bieten durch neue Lagermöglichkeiten auch mehr Platz. Dazu kommen etwa die sparsame und dimmbare LED-Beleuchtung, die akustisch und optisch angenehme Decke aus Holzlamellen und die moderne Tonanlage. Auch einen barrierefreien Zugang hat das Gebäude jetzt. Etwa eine Million Euro wurde insgesamt in die Modernisierung investiert. Wenngleich die Landeskirche davon 65 Prozent trug, blieb für die Kirchengemeinde doch ein ordentlicher Batzen übrig. „Wir konnten das nur stemmen, weil zugleich auch die Wohnung im Obergeschoss des Hauses renoviert wurde“, berichtet Hefermehl. So stand Geld zur Verfügung, das für diesen Zweck zurückgelegt war. Nach einer kompletten Entkernung wurde die Fläche mit Leichtbauwänden neu aufgeteilt nach heutigen Bedürfnissen. Die drei Zimmer mit Bad und kleiner Küche, in bester Lage des Ortes und nun auf modernem Wohnstandard, werden an eine junge Familie vermietet.

ENERGIESPAREN

Moderne Haustechnik sorgt nun für einen sparsamen Betrieb des Gemeindehauses. Die neue Gasheizung ist im Keller des Hauses untergebracht, und auf allen geeigneten Dächern der vier gemeindeeigenen Gebäude – Pfarrhaus, Kindergarten, Gemeindehaus und Diakoniestation – finden sich nun auch Solarmodule. (gra)

Das angenehme Raumklima dürfte auffallen, das im Winter von der verglasten Südseite des Saals profitiert, dank moderner Jalousien aber im Sommer nicht unter Überhitzung leidet. Die Dreifachverglasung ist wärme- und schalldämmend, auch die Wände haben rundum eine Außendämmung bekommen. Die erneuerte Kücheneinrichtung wird bemerkt werden, die neuen Tische, auch die Schrankwände in Saal und Jugendraum. Provisorien zur Lagerung von Instrumenten, Noten und anderem Material gehören der Vergangenheit an.

Die Liste der Einzelmaßnahmen nimmt kein Ende. „Das war fast eine Grundsanierung“, sagt Funk. „Für das gleiche Geld hätte man auch neu bauen können, aber dann hätte es Einschränkungen etwa bei der Fläche gegeben.“ Auch am derzeit leer stehenden Pfarrhaus wurde an vielen Stellen erneuert: Dach und Dämmung, Haustür und Fenster, Putz und Terrasse.

Für die Ausführung der Gewerke hat der Kirchenvorstand möglichst regionale Firmen beauftragt. Der Bauboom trieb die Kosten in die Höhe. „Wir liegen aber insgesamt nur acht Prozent über dem ursprünglichen Ansatz“, erklärt Funk, „das ist für ein Projekt dieser Größe sehr gut.“ Zumal es an älteren Gebäuden immer Überraschungen gibt. Hier war es etwa das Erdreich ums Haus, das entsorgt werden musste. Die Bauleitung hatte das Darmstädter Architekturbüro Menzel und Kossowski, unterstützt durch das Kirchenbauamt in Darmstadt – und Roger Funk.