Abschiedsmomente, unwiderruflich. Überschrieben mit einem großen: Nie wieder. Nie wieder einander in die Augen sehen. Nie wieder Worte wechseln. Fragen, die ohne Antwort bleiben. Was bleibt? Wohin mit der Liebe, die noch gelebt werden wollte und will? Wohin mit den Worten, die gesagt werden und den Gesten, die gezeigt werden wollen. Das Matthäusevangelium führt vor Augen, wie Jesus Abschied nimmt. Da ist es, als tröste er seine Jünger, bevor er sie für immer verlässt.
Das wird ihre Trauer nicht verschwinden lassen. Sie lässt sich ja nicht überspringen. Aber Jesus weist einen Weg, wie sie sich überleben lässt. Ich bleibe, sagt er, auch, wenn ich gehe. Auf eine andere Weise bin ich dann nah. Bin da, wenn ihr miteinander esst und euch erinnert an mich. Und eure liebevollen Worte, eure zärtlichen Gesten: sie müssen nicht ins Leere gehen. Sie werden in euch wachsen und dann warten andere Menschen auf sie.
Manches Mal habe ich schon gespürt, wie ein Mensch nah ist, auch, wenn er gegangen ist. Was er mir bedeutet hat, bleibt in mir. Immer noch kann ein Wort trösten, das er gesagt hat. Immer noch spüre ich seine Hand stärkend auf meiner Schulter. Dann ist es, als sei er noch einmal da.
„Ich bin bei euch alle Tage“: Der Himmel, den Jesus mit sich brachte, bleibt. Mitten unter uns. Tröstend und stärkend. Er ist darauf angewiesen, dass wir ihn mit Worten und Gesten weitertragen. Bis an das Ende der Welt.
Tina Willms
„Der Gemeindebrief“