Pfarrerin Ksenija Auksutat und Pfarrer Hans Jürgen Basteck sind in einem evangelischen Gottesdienst in ihren Dienst offiziell eingeführt worden.
von René Granacher
STOCKSTADT – Tätig sind sie schon seit einigen Wochen, am Sonntagabend wurden sie offiziell in ihre Ämter eingeführt: Die evangelische Gemeinde hat ein neues Pfarrerpaar in Ksenija Auksutat (54) und Hans Jürgen Basteck (57). Weil es der Tag des Erzengels Michael war, standen bei dem Gottesdienst auch Engel im Blickpunkt und wurden auf verschiedene Weisen zum Thema.
Zu Beginn begrüßte Richard Hefermehl als Vorsitzender des Kirchenvorstands alle Teilnehmer im vollen Gotteshaus. Zwölf Mitglieder der Gemeinde sprachen kurz zu Formen, in denen der Beistand von Engeln spürbar werden kann, etwa Ausdauer oder Liebe, Tatkraft oder Geborgenheit. Die Anfangsbuchstaben dieser Begriffe formten zusammen das Wort „Alltagsengel“ – ein Hinweis darauf, dass man nicht nur auf himmlischen Beistand warten muss, sondern selbst zum Engel für andere werden kann.
Dekanin Birgit Schlegel ging in ihrer Ansprache darauf ein, dass die Wege zum Pfarrberuf unterschiedlich sind: mal ganz direkt und mal auf verschlungenen Umwegen. Dann ging sie beispielhaft auf die Lebenswege von Auksutat und Basteck ein. Die Pfarrerin wuchs in Crumstadt auf, war schon in ihrer Jugend in der Gemeinde aktiv und wurde Prädikantin, bevor sie in Frankfurt, Hamburg und New York Theologie studierte. Zu ihren weiteren Stationen gehörten der Pressebereich der Evangelischen Kirche in Deutschland, der Kirchenladen in Darmstadt, das konfessionskundliche Institut in Bensheim, aber auch Gemeindearbeit in Darmstadt oder Mörfelden. Daneben widmete sie sich immer der Glaubensvermittlung im Rundfunkbereich.
Pfarrer Basteck hatte zwar eine Religionslehrerin zur Mutter, begeisterte sich aber zunächst mehr für ein Studium der Forstwirtschaft. Nach dem Wechsel zur Theologie studierte er unter anderem in Göttingen, Marburg und Amsterdam, leitete anschließend Gemeinden in Großkrotzenburg und Atlanta. 13 Jahre lang war er anschließend Pfarrer im nordhessischen Wolfhagen.
Nach Südhessen kam er 2017 und lernte hier Ksenija Auksutat kennen. „Das Leben ist Beziehung“, schloss die Dekanin, und manches habe sich erst mit der Zeit zu einem Ganzen gerundet. Das Pfarrerpaar wolle nun neue Ideen und Konzepte einbringen, etwa beim Konfirmandenunterricht. Beide besäßen die Bereitschaft zuzuhören und auf andere zuzugehen.
Bei der eigentlichen Einführung wurde Schlegel begleitet von Heike Hartung für den Kirchenvorstand sowie Pfarrer Frank Sticksel aus Heppenheim. In seiner anschließenden Predigt spannte Basteck einen weiten Bogen vom Text aus dem Lukasevangelium, in dem 72 Jünger – wie Engel – zum Dienst ausgesandt werden, bis zur Bedeutung des Namens Michael „Wer ist Gott?“ als Warnung vor falschen Götzen wie Geld und Erfolg. Jesus lenke den Blick auf das Ewige: „Schon heute können wir teilhaben am Himmelreich und Engel sein für andere.“
Musikalisch begleitet wurde der Gottesdienst von Miriam Fischer an der Orgel. Zu Eröffnung und Schluss spielte außerdem der Flötenchor klassische Weisen unter der Leitung von Sonja Siegel. Die Liturgie bereicherte der Kirchenchor, den in Vertretung Beatrice Weber aus Biebesheim leitete.
An den Gottesdienst schloss sich ein Empfang an, der Gelegenheit zum Gespräch und zum Kennenlernen des neuen Pfarrerpaars bot. Dieser Austausch war wegen des ungewissen Wetters vom Platz vor der Kirche verlegt worden ins Gemeindehaus. Dort nutzten auch die verschiedenen Gruppierungen der evangelischen Kirchengemeinde ebenso wie katholische und bürgerliche Gemeinde die Möglichkeit, das Paar mit guten Wünschen für seine Tätigkeit in Stockstadt zu versehen.