Gott ist die Nummer eins
Welche Konsequenzen hat es, wenn wir Gott unsere Herzen zuwenden und ihm allein dienen? Damals zur Zeit des Samuel bedeutete das für die Israeliten, dass sie ihre Götterfiguren von Baal und Astarte wegwarfen und nur noch den unsichtbaren Gott verehrten, der sie aus Ägypten befreit und in das Land Israel geführt hatte. Um 1070 vor Christi Geburt wurden die Israeliten häufig von dem Nachbarvolk der Philister angegriffen und erlitten herbe Niederlagen. Deshalb empfahl Samuel, der Gottesmann und Führer des Volkes, den Israeliten, dass sie ihre ganze Kraft wieder allein aus ihrem Glauben an den wahren Gott schöpfen. Und tatsächlich fanden die Israeliten nach ihrer Bekehrung wieder zu ihrer Kraft und lebten mit ihren Nachbarvölkern in Frieden.
Und 2019? Der christliche Glaube mit seinen jüdischen Wurzeln verliert in unserer Gesellschaft zunehmend an Kraft. Er scheint zu verdunsten. Wir erleben: Wo der Glaube an Gott schwindet, machen sich andere Götter breit. Das Ego und das Geld bekommen Macht. Eigensucht und Ellenbogenmentalität sind die Tugenden dieser Götzen. Barmherzigkeit wird als Naivität ausgelegt, der Schwache wird ausgegrenzt und der Ehrliche wird zum Dummen. Wollen wir so leben? Im ständigen Wettkampf und Kleinkrieg, wo keiner dem anderen mehr vertrauen kann?
Ich meine, es ist höchste Zeit, dass wir Gott wieder die Nummer eins sein lassen. Denn bei Gott ist „die Quelle des Lebens“ (Psalm 36,10).
Reinhard Ellsel
„Der Gemeindebrief“
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