David hat hochfliegende Pläne. Er will für seinen Gott ein Haus bauen, wie es noch keiner gesehen hat. Und womöglich wünscht er sich, so auch selber Geschichte zu schreiben. Doch Davids kluger Berater Nathan sieht in einem Traum, dass diese Pläne zu groß sind. Ein anderer wird das Projekt fertig machen müssen. David erkennt das an und lobt Gottes Größe.
Hochfliegende Pläne: der Treibstoff des Lebens. Ich brenne für eine Idee oder bin begeistert von einem Projekt. Wie schön wäre es, etwas groß zu machen und mir selbst einen Namen. Aber dann kommt etwas dazwischen. Steine liegen im Weg. Ich komme an die Grenzen meiner Kraft. Und ich muss eingestehen: Was ich mir vorgenommen habe, ist zu groß für mich, ich schaffe es nicht. Vielleicht gehört das zu den schwierigsten Aufgaben des Lebens: die eigenen Grenzen erkennen, Pläne loslassen – und dann das erträumte Bild von mir deckungsgleich zu machen mit einem, das mich zeigt, wie ich bin. Das macht mich zunächst traurig. Aber – viel später – auch demütig und dankbar.
Denn es ist so befreiend, nicht mehr den Plänen hinterherjagen zu müssen, an denen ich mich nur verheben und scheitern kann. Es ist so erlösend, mir sagen zu lassen, dass ein anderer es fertig machen wird. Er, der ist wie sonst keiner, dessen Name weiter reicht als meine Kraft und mein Leben: Er fragt nicht nach dem, was ich vorzuweisen habe. Und schreibt meinen Namen doch groß in das Buch seines Lebens.
Tina Willms
„Der Gemeindebrief“