Pfingsten in Stockstadt unter Kastanien

Gottesdienst unter freiem Himmel

Die wunderschönen alten Kastanien vor der Stockstädter Kirche bilden in diesem Jahr ein Blätterdach für den Gottesdienst am Pfingstfest. Das passt gut zum Pfingstwunder, an das sich die Christen in diesen Tagen erinnern. Pfarrer Basteck und der Kirchenvorstand laden ein, am Sonntag, 31. Mai, um 11 Uhr draußen unter freiem Himmel über den guten Geist Gottes nachzudenken. Zusammenhalten ist in der Zeit der Corona-Pandemie ein wichtiges Thema geworden. Dazu soll auch in diesem Gottesdienst die Gemeinschaft der Menschen hier in Stockstadt gestärkt werden. Musikalisch wird der Gottesdienst begleitet von Michael Tagliente am E-Piano. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Foto: Hans Jürgen Basteck

SonntagsAndachten im Sommer um 11 Uhr

Die vielen Auflagen für Gottesdienste führen dazu, dass auch in Stockstadt vieles abgesagt werden musste. Zugleich entsteht Neues.

Der Kirchenvorstand der Evangelischen Kirchengemeinde Stockstadt hat darum beschlossen, weiter neue Formen auszuprobieren. Den ganzen Sommer über findet sonntags um 11 Uhr eine SonntagsAndacht in der Kirche statt. Der Gottesdienst dauert etwa eine halbe Stunde. Auch wenn die Gemeinde nicht singen darf, erklingt Musik. Verschiedene Gruppen und Solistinnen tragen zum musikalischen Charakter der Andacht bei. Eine Anmeldung zu den Gottesdiensten ist nicht erforderlich.

„Warum suchen wir den Himmel im Weltall?“ Dieser Frage geht Pfarrerin Auksutat am Himmelfahrtstag am Donnerstag, 21. Mai, in ihrer Andacht um 11 Uhr nach. Auch am Pfingstmontag wird um 11 Uhr eine FeiertagsAndacht mit Pfarrerin Auksutat stattfinden.

Immer Freitags gibt es ein AbendGebet in der Kirche, am 22. und 29 Mai um 17 Uhr, im Juni dann um 18:30 Uhr. Hier stehen Musik und dazu Lesungen von Gedichten und Geschichten im Mittelpunkt.

Die Kirche bleibt weiterhin tagsüber geöffnet. Von 9 Uhr bis 17:30 Uhr kann man dort Ruhe finden, eine Kerze entzünden und beten.

Foto: Hans Jürgen Basteck

Kindergottesdienst to go…

Kindergottesdienst für Kita-Kinder

Eine Papiertüte prallvoll gefüllt zum Abholen

Corona macht auch erfinderisch: Die Kinder der evangelischen Kita Arche Noah in Stockstadt wurden jetzt vom Kita-Team mit einem Gottesdienst to go versorgt. In eine Papiertüte steckten ein großes Spielfeld und ein Teelicht als Spielfigur. An jedem Spielfeld gab es etwas zu tun oder zu entdecken. Thema war „Der gute Hirte“. Zum Basteln war Schafswolle und ein Schaf zum Ausschneiden darin. Leckere Idee zum Schluss war ein Rezept für Schafs-Muffins mit einem weißen Fell aus Marshmallows. 25 Familien holten sich ihren „KiGo to go“ schon ab und erste Rückmeldungen zeigen: Sie hatten viel Spaß damit!

Foto: Tanja Heß
Foto: Tanja Heß

Gemeinsame Andachten in der Kirche wieder möglich

Im Mai findet an jedem Sonntag um 11 Uhr eine SonntagsAndacht in der evangelischen Kirche in Stockstadt statt. Freitags wird es um 17 Uhr ein meditatives AbendGebet geben. Beide Kurzgottesdienste werden stark musikalisch geprägt sein.

Seit Anfang Mai ist es wieder möglich, Gottesdienste in Kirchen oder im Freien zu feiern. Auf vieles wird man noch einige Wochen und vielleicht Monate verzichten müssen: auf das gemeinsame Singen, den Stammplatz in der Kirchenbank, auf große Feste mit vielen Gottesdienstbesuchern ebenso wie auf die Feier des Abendmahls. „Die Anforderungen des Gesundheitsschutzes verändern die vertrauten gottesdienstlichen Formen erheblich, darum feiern wir vorerst kurze Andachten“, teilte Pfarrerin Auksutat mit. Um den Abstand von mindestens 1,5 bis 2 Metern zwischen den Mitfeiernden einhalten zu können, sind in der Stockstädter Kirche 39 Plätze für Gottesdienstbesucher gekennzeichnet. Die Emporen müssen frei bleiben. Es gibt darum wie bereits in der Zeit vor Ostern die Möglichkeit, die gottesdienstliche Feier zeitgleich im Internet mitzufeiern.

Auch das Glockenläuten wird schrittweise wieder erklingen. Das Schulläuten wurde bereits wieder aktiviert. Vor den Andachten in der Kirche läutet es ebenso wie zu Beerdigungen. Nur der Ruf der Glocken zum Sonntagsgottesdienst mir Vorläuten und Hauptläuten ist noch verstummt. „Darauf freuen wir uns schon jetzt: Wenn wir wieder mit vielen gemeinsam zusammenkommen und singen können,“ sagt Günter Hammann vom Kirchenvorstand, der nur wenige Schritte entfernt von der Kirche wohnt.

Nachdem zunächst auf Bundesebene ein Rahmen abgesteckt wurde, haben sich die christlichen Kirchen und die anderen Religionsgemeinschaften mit der Landesregierung auf die Grundlinien eines Schutzkonzeptes verständigt, das auch mit dem Robert-Koch-Institut abgestimmt wurde. Fest steht damit: Gottesdienste wie üblich, wird man nicht feiern können. Die Handreichung zur Hygiene sehen unter anderem vor, dass die Namen der Gottesdienstbesucher notiert werden, damit im Ansteckungsfall die Infektionskette nachverfolgt werden kann. „Um Infektionen zu vermeiden, wollen wir alle Vorgaben beachten. Darum hat der Kirchenvorstand ein Schutzkonzept verabschiedet“, teilt Richard Hefermehl, Vorsitzender des Kirchenvorstands, mit. Abstand halten und Verantwortung für die eigene und die Gesundheit der anderen zu übernehmen ist für ihn Ausdruck von Nächstenliebe: „Weil uns aus unserem Glauben heraus so viel daran liegt, andere nicht zu gefährden und Schwache zu schützen, ist es geboten, die staatlichen Einschränkungen mitzutragen.“

Halten Sie also in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin die Augen und Ohren offen: In den Schaukästen der Kirche, im Internet unter www.stockstadt-evangelisch.de oder in den unterschiedlichen Whatsapp-Gruppen kann man erfahren, was in der Kirche stattfindet.

Spendenmöglichkeit für Kollekten in der Corona-Zeit

Foto: „Der Gemeindebrief“

In jedem Gottesdienst geben wir Spenden für einen guten Zweck. Sie werden Kollekte genannt. Darin wird die Dankbarkeit für die Gnade Gottes sichtbar. In der Corona-Zeit können wir uns leider nicht in den Kirchen versammeln – und feiern Andachten und Gottesdienste daher wo immer wir sind mit anderen im Fernsehen, im Radio oder online. Auch hierbei etwas gegeben werden.

Der Apostel Paulus weiß, dass Geben eine Form des Dankes ist für das, was Gott zuerst schenkt: „Gott aber sei Dank für seine Gabe!“ (2. Korinther 9, 15) Wo die Gnade Gottes die Herzen der Menschen erreicht, werden sie frei zum Abgeben, zum Teilen und zum Eintreten für andere Menschen in Not.

Kollekten kommen darum unterschiedlichen Initiativen und Einrichtungen zugute, wie beispielsweise Vorhaben in unserer eigenen Gemeinde, der Arbeit mit Kindern, Stiftungen oder der kirchenmusikalischen Arbeit. Über die Evangelische Bank ermöglicht die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) eine Kollekte für die zuvor festgelegten Aufgaben.

Hier eine Übersicht der Kollekten, wie sie vom Kirchenvorstand Stockstadt beschlossen wurden:

Laetare 22.03.2020 Für das Posaunenwerk der EKHN

Judika (geplant als Goldene Konfirmation) 29.03.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

Palmsonntag (geplant im Seniorenzentrum) 05.04.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

Gründonnerstag 09.04.2020 EKD-Aktion für bedrängte & verfolgte Christen

Karfreitag 10.04.2020 Für die christlich jüdische Verständigung

Ostersonntag 12.04.2020 Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in Gemeinden, Dekanaten und Jugendwerken

Ostermontag 13.04.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

Quasimodogeniti 19.04.2020 Für die Stiftung „Für das Leben“

Misericoridias 26.04.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

Jubilate 03.05.2020 Für die Diakonie Deutschland

Cantate (geplant als Vorstellungs-GD Konfis) 10.05.2020 Für die Kirchenmusikalische Arbeit in der EKHN

Rogate (geplant als Gottesdienst im Schwimmbad) 17.05.2020 Für die evangelische Weltmission (Missionswerke EMS und VEM)

Exaudi 24.05.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

Pfingstsonntag (geplant als Konfirmation) 31.05.2020 Für die Arbeit des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK)

Pfingstmontag (geplant mit Riedstadt im Hofgut Guntershausen) 01.06.2020 Je eine Hälfte für die Kinder- und Jugendarbeit unserer Kirchengemeinde und für den Förderverein Hofgut Gunterhausen (50%+50%)

Trinitatis 07.06.2020 Evangelischer Bund Hessen

1. So.n. Trinitatis 14.06.2020 Für den Deutschen Ev. Kirchentag (DEKT)

2. So. n. Trinitatis 21.06.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

3. So. n. Trinitatis 28.06.2020 Für den Arbeitslosenfonds der EKHN

4. So. n. Trinitatis 05.07.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

5. So. n. Trinitatis 12.07.2020 Für die Suchtkrankenhilfe (Diakonie Hessen)

6. So. n. Trinitatis 19.07.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

7. So. n. Trinitatis 26.07.2020 Für die Ökumene und Auslandsarbeit (EKD)

8. So. n. Trinitatis 02.08.2020 Für Projekte in der eigenen Gemeinde

9. So. n. Trinitatis 09.08.2020 Für das Projekt „Babybedenkzeit“ der Diakonie Hessen

10. So. n. Trinitatis 16.08.2020 Für den Evangelischen Verein für die Schneller Schulen in Nahost

Ihre Spenden für übergemeindliche Sammlungen können Sie an folgende Bankverbindung senden:

Evangelische Kirche in Hessen und Nassau

IBAN DE71 5206 0410 0104 1000 00

bei der Evangelischen Bank.

Ihre Spende an die Evangelische Kirchengemeinde Stockstadt können Sie an folgende Bankverbindung senden:

Evangelische Kirchengemeinde Stockstadt

IBAN: DE68 5085 2553 0013 0012 01

Bei der Kreissparkasse Groß-Gerau.

Sie können eine oder mehrere Organisationen Ihrer Wahl mit einer Spende unterstützen oder eine Kollekte für einen Gottesdienst oder einen besonderen Anlass auswählen.

Wenn Sie bei der Abgabe Ihrer Spende einen Kollektenzweck angeben, wird Ihre Spende in vollem Umfang dorthin weitergegeben.

Kollekten ohne Zweckbestimmungen werden der EKHN und der Kirchengemeinde Stockstadt zu gleichen Teilen zugeleitet.

Wenn Sie Ihre Adresse hinterlassen, stellen wir Ihnen gerne eine steuerlich wirksame Spendenbescheinigung aus. Vielen Dank!

Ried-Echo vom 8. April 2020 – An Ostern leere Kirchen im Ried

Pfarrer dreier christlicher Gemeinden im Ried berichten, was sie in der schweren Zeit der Corona-Pandemie bewegt. Von Charlotte Martin

RIEDSTADT/STOCKSTADT – Grün sprießt das Ostergras in Schalen vorm Altar, Tütchen mit der Aufschrift „Frohe Ostern“ rascheln, als Pfarrerin Ksenija Auksutat sie zur Hand nimmt: „Wir haben Ostern eingetütet“, sagt die evangelische Pfarrerin von Stockstadt, und setzt der Tatsache, dass Ostergottesdienste aufgrund der Corona-Krise nicht mit der Gemeinde gefeiert werden können, Zuversicht entgegen: „Trotz Pandemie feiern wir Ostern, wenn auch anders.“

250 Ostertütchen mit Gebeten für zuhause, mit dem Osterevangelium in Kurzform sowie einem bunten Osterei, werden den rund 80 regelmäßigen Gottesdienstbesuchern nach Hause gebracht, sagt Pfarrerin Auksutat. „Und wir geben Tütchen an Apotheken, Tankstellen sowie den Hofladen, wo sie weiterverschenkt werden.“ Auch Kindern des Kindergottesdienstes würden kleine Osterpräsente gebracht. „Das Osterlied ‚Christ ist erstanden’ wird am Ostersonntag um 10.15 Uhr gesungen – auf Balkonen, an Türen und Fenstern. Mit drei Kirchenmitgliedern werde ich selbst vorm Altenheim zur Gitarre singen.“ Ksenija Auksutat engagiert sich von Herzen, um die Verbundenheit der 2300 Christen der Gemeinde in dieser Zeit zu stärken: „Ja, es ist schrecklich, dass wir nicht gemeinsam Ostern feiern können. Und doch freue ich mich, dass wir täglich 300 Klicks auf der Homepage haben, wo ich Video-Andachten und Hoffnungsgedanken einstelle.“

Pfarrerin Auksutat versichert: „Wenn die Gläubigen derzeit unsere offene Kirche auch nur einzeln aufsuchen können, so bete ich doch stets für alle mit.“ Sie betont: „Es gibt kein Leben frei von Leid, aber Glaube hilft, es zu tragen. Ich meine, Gott ruft uns gerade jetzt zur Umkehr.“

GEBETE

66 255 evangelische Christen aus 35 Gemeinden bilden das Dekanat Groß-Gerau/Rüsselsheim. 19 katholische Gemeinden mit 55 000 Gläubigen gibt es. Die Pfarrer empfehlen aufgrund der Corona-Pandemie Gebete daheim und TV-Ostergottesdienste. (lot)

Sehr viele Telefonate führe sie, viele E-Mails schreibe sie: „Wo möglich, spreche ich mit Menschen an Türen oder am Gartenzaun.“ Einträge ins Gästebuch der Kirche gebe es viele. „Lieber Gott, bleib bei mir in dieser schweren Zeit, gib mir Hoffnung und erhelle mein Gemüt“, heißt es da. Und Gebetskarten liegen aus.

Auch die katholische Pfarrkirche St. Bonifatius in Riedstadt kann nur einzeln von Gläubigen aufgesucht werden. Viele Opferkerzen leuchten, das Kreuz ist mit einem lila Tuch verhängt. Pfarrer Anton Lucaci ist Seelsorger für die 4300 Mitglieder der Pfarrei, die alle Stadtteile umfasst. Osterkerzen gibt es gegen ein kleines Entgelt, der Ostersegen „Jesus sagt: Ich bin das Licht“ liegt aus.

„Ostern fällt nicht aus. Es wird nur anders gefeiert. Der Familienkreuzweg, den wir sonst gemeinsam gehen, wird vorm Altar aufgebaut“, sagt Pfarrer Lucaci. Von Gründonnerstag auf Karfreitag bleibe die Kirche bis in die Nacht geöffnet. Den Ostergottesdienst feiere er sehr bewusst stellvertretend für seine ganze Gemeinde.

Gemeindereferentin Angelika Rodenhausen-Buhl betont, dass sich die Liturgie kaum verändere. Das, was schwerfalle, sei, dass die Gemeinde nicht dabei sein könne. Seelsorge sei Arbeit mit Menschen und für Menschen, Segen meine Berührung. Ich freue mich sehr darauf, wenn unsere Kirche wieder offen ist. Pfarrer Lucaci ist zuversichtlich. Das Kreuz gehöre zum Leben. Die Auferstehung lösche den Karfreitag nicht aus. Auch die Corona-Krise sei ein Kreuz, eine Prüfung. Sie mache die Welt zu einer einzigen Leidensgemeinschaft. „In der Karwoche durchleben wir Leid, aber wir erleben auch das Licht der Auferstehung“, stellt er fest. Inmitten von Sorge und Angst lege der Pfarrer an Ostern eine Botschaft der Hoffnung und Zuversicht in der Kirche aus.

Pfarrer Volker Herwig aus Wolfskehlen, wo derzeit die evangelische Kirche renoviert wird, sagt nachdenklich: „Diese Zeit stellt eine große Herausforderung dar, in Kontakt mit der Gemeinde zu bleiben. Für mich zumal, da ich mit digitalen Medien fremdele.“ Ostern werde es einen Lesegottesdienst der Riedstädter Kirchen auf der Homepage geben. Es gebe ihn auch in gedruckter Form in den Kirchen. Zur Todesstunde Jesus – 15 Uhr – würden an Karfreitag alle Glocken läuten und zum gemeinsamen Gebet im Geiste einladen, ebenso am Ostermorgen um 7 Uhr: „Mögen alle in Gott behütet bleiben.“