Abendgottesdienst mit Einführung des neuen Pfarrerehepaars

Die Evangelische Kirchengemeinde Stockstadt lädt herzlich zum Einführungsgottesdienst des neuen Pfarrerehepaars der Gemeinde – Pfarrerin Ksenija Auksutat und Pfarrer Hans Jürgen Basteck am Sonntag (29.9.) um 18 Uhr in die Evangelische Kirche Stockstadt ein.

Die Einführung wird durch Dekanin Birgit Schlegel erfolgen. Musikalisch begleitet wird der Gottesdienst vom Kirchenchor und dem Flötenkreis der Kirchengemeinde. Der Kirchenvorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit den beiden Pfarrpersonen, die seit 1. September ihren Dienst in der Gemeinde tun.

Im Anschluss an den Gottesdienst bietet ein Umtrunk vor der Kirche Gelegenheit zum persönlichen Kennenlernen und Gespräch.

An(ge)dacht September 2019 – Eigene Grenzen erkennen

Eigene Grenzen erkennen

Wie wäre es, wenn ich mein Leben völlig grenzenlos gestalten könnte? Was würde ich tun? Was würde ich verändern? Klingt das nicht verlockend? Wäre das nicht ein Traum?

Ich könnte mich dann auf dieser Erde völlig frei bewegen, sozusagen durch Raum und Zeit schweben. Ich könnte die Nacht zum Tag machen und umgekehrt, Krankheiten ausmerzen, den Hunger besiegen, der Umweltzerstörung ein Ende setzen. Ich könnte das Leben verlängern, so lange ich wollte, könnte alles erwerben, was mir gefällt. Es gäbe weder Gut noch Böse, denn ich selbst wäre das Maß aller Dinge. Allerdings dürfte ich niemals zweifeln oder in Frage stellen, was ich tue. Ich müsste es durchziehen, auch ohne zu wissen, was am Ende dabei herauskommt.

Aber wäre das nicht egal? Wenn ich doch in der Hand hätte, was geschieht, könnte ich ja verändern, wann und was ich wollte. Es würde keine Rolle spielen, wenn mal etwas danebengeht. Vielleicht.

Vielleicht aber würde diese Illusion der totalen Machbarkeit doch schnell zum Alptraum. Würde ich das aushalten? Denn: Niemand stünde mir zur Seite mit einem hilfreichen Rat oder einer Frage oder einer Grenze. Niemand würde sagen: Stopp, das geht zu weit, das tut nicht gut.

Würde mich die totale Möglichkeit nicht wie ein Tsunami überrollen und hinwegspülen? Meine engen Grenzen sind dann vielleicht doch zu guter Letzt meine Rettung.

Nyree Heckmann

Pfarrstellen in Stockstadt wieder besetzt

Sie wollen in Stockstadt sichtbar und für die Menschen am Ort da sein. Dies haben sich Pfarrerin Ksenija Auksutat (54) und Pfarrer Hans Jürgen Basteck (57) für ihre neue Aufgabe in der Evangelischen Kirchengemeinde Stockstadt vorgenommen.

Der Stockstädter Kirchenvorstand suchte – nach der plötzlichen Vakanz im vorigen Jahr – eine Neubesetzung der beiden Pfarrstellen. Auf die Ausschreibung bewarben sich Pfarrerin Auksutat und Pfarrer Basteck. Das Ehepaar ist ab dem 1. September nun in der Kirchengemeinde Stockstadt tätig. Zuvor waren die beiden Pfarrpersonen von Pröpstin Karin Held zu Vertretungsdiensten in den Dekanaten Darmstadt bzw. Bergstraße beauftragt.

Bereits im Juni wurde die 54-jährige Theologin auf die volle Stelle vom Kirchenvorstand gewählt und wird künftig gemeinsam mit Pfarrer Hans Jürgen Basteck auf der halben Stelle das Pfarrer-Team in Stockstadt bilden. Die beiden erfahrenen Pfarrpersonen überzeugten den Kirchenvorstand als warmherzige, erfahrene und engagierte Menschen, die ihren christlichen Glauben mit einem guten Gespür für Kommunikation leben. Ein weiterer Pluspunkt war der Umstand, dass zumindest Pfarrerin Auksutat einen Bezug zur Gemeinde aus ihrer Kindheit hat. Pfarrerin Auksutat hat ihre Kindheit in Riedstadt-Crumstadt verlebt und ist in Gernsheim zur Schule gegangen. Theologie hat sie in Frankfurt, Hamburg und in New York studiert. Nach dem Examen arbeitete sie zunächst als Journalistin beim Norddeutschen Rundfunk, später in den Pressestellen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in Hannover und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt. Dort war sie auch Pfarrerin im ökumenischen City-Kirchenladen „Kirche & Co.“. Gemeindepfarrerin war Auksutat in Darmstadt-Wixhausen.

Pfarrer Basteck ist seit 2017 Pfarrer der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Zuvor versah er seinen Dienst in der Kirche von Kurhessen-Waldeck.

Am Sonntag, 29. September, um 18 Uhr werden die beiden neuen Pfarrpersonen in einem Gottesdienst in der Evangelischen Kirche in Stockstadt von Dekanin Birgit Schlegel in ihren Dienst eingeführt.

Ried-Echo vom 24.8.2019: „Kirchenbücher als wichtigste Quelle“

Von René Granacher

STOCKSTADT – Geschichtliche Ereignisse scheinen weit weg – außer, wenn sie die eigenen Vorfahren betreffen. Jörg Hartung hat am Donnerstagabend rund 40 Stockstädtern ihre historischen Wurzeln nahegebracht, als er über die Geschichte alteingesessener Familien referierte.

Es ging um Namen, die schon immer zu Stockstadt zu gehören scheinen. Tatsächlich sind jedoch viele dieser alteingesessenen Familien erst im Laufe des 18. Jahrhunderts in den Ort gekommen, oft aus benachbarten Dörfern. Andere sind nach dem Dreißigjährigen Krieg zugezogen, als Not und Verwüstung viele Menschen aus ihren Heimatorten vertrieben.

Die wichtigste Quelle für solche Informationen sind Kirchenbücher, erläuterte Hartung. Erst seit 1875 gibt es deutschlandweit eine amtliche Registrierung von Geburten, Heiraten und Taufen – vorher haben die örtlichen Pfarrer diese Ereignisse notiert. Das Entziffern der alten Unterlagen ist eine Herausforderung: Schriften und Schreibweisen verändern sich, erklärte Hartung, und erfordern immer wieder neues Einlesen. „Und mancher Pfarrer hatte einfach eine Sauklaue.“

Als er sich mit 15 für die eigenen Vorfahren zu interessieren begann, konnte er selbst nichts in den alten Büchern lesen und bekam viel Hilfe vom damaligen Pfarrer Karl-Heinz Horlebein. Die Familie Grünig, der Hartungs Mutter entstammt, entpuppte sich dann als eine der am längsten nachweisbaren im Ort: Seit dem 30-jährigen Krieg ist sie hier ansässig.

Da die erhaltenen Stockstädter Kirchenbücher – ein Teil verbrannte im Zweiten Weltkrieg in Darmstadt – nur bis 1643 zurückreichen, ist man für die Zeit vorher auf andere Unterlagen angewiesen. So auf eine Kriegsschadensliste von 1622, wo schon der Name Nösinger auftaucht. Nösingers (manchmal Nesinger geschrieben) waren immer wieder als Rheinfischer anzutreffen, auch der letzte Fischer des Ortes zu Beginn des 20. Jahrhunderts war ein Nösinger.

Berufe, die über die Generationen weitergegeben werden, finden sich immer wieder in den Unterlagen: viele Fischer und Bauern, aber auch traditionelle Handwerke – Bäcker, Metzger, Weber. Wahrscheinlich heirateten diese sogar öfter in benachbarte Orte, weil man möglichst einen Ehepartner aus dem gleichen Gewerbe suchte. So war die Familie Felger (aus Gundernhausen zugezogen) als Hirten tätig. Als Zimmergeselle kam 1715 der erste Kabey nach Stockstadt, und auch dieser Beruf hielt sich in der Familie.

Die Familie Hefermehl ist seit 1759 als wohlhabende Bauern in Stockstadt zu finden; in ihrem Herkunftsort Crumstadt schrieb und schreibt sie sich Hebermehl. Der Name Mölbert kam 1746 aus Erfelden, Lautenschläger 1869 aus Pfungstadt. Das Bäckerhandwerk pflegte die Familie Nold, 1779 aus Erfelden gekommen, bis Jakob Friedrich Nold aus einer Schlosserei einen großen metallverarbeitenden Betrieb aufbaute, der den Ort über Jahrzehnte prägen sollte.

Eine Familie Nübling oder Niebling findet man in Stockstadt nicht mehr, dabei war sie schon vor dem Dreißigjährigen Krieg hier ansässig: Ein Dokument von 1594 nennt einen Stockstädter Fischer dieses Namens. Seit 1750 gibt es keine Namensträger mehr, doch das Erbe lebt fort, erklärte Hartung: Fast jeder alteingesessene Stockstädter hat Vorfahren namens Nübling. Wer seine Familiengeschichte nachverfolgen will, kann dazu das „Stockstädter Familienbuch“ nutzen, das Jörg Hartung verfasst hat.

Vortrag: „Ausflug in die Geschichte der Stockstädter Familien“

Die Evangelische Kirchengemeinde und das Museum Stockstadt am Rhein laden am Donnerstag den 22. August 2019 um 19 Uhr recht herzlich zu einer Vortragsveranstaltung zur Stockstädter Ortsgeschichte in das Evangelische Gemeindehaus, Marktstraße 13, Stockstadt am Rhein ein. Der Familienforscher und Autor des „Familienbuches Stockstadt am Rhein 1643 – 1900“, Jörg Hartung, wird an diesem Abend über den Ursprung der alten, für Stockstadt typischen, Familiennamen referieren. Im Vortrag wird beispielsweise darauf eingegangen, wann der jeweilige Familienname erstmals in Stockstadt vorkam, von wo der erste Namensträger einwanderte und welchem Beruf er nachging.

Der Eintritt zu dieser Veranstaltung ist frei, Spenden zur Finanzierung der Sanierung des Gemeindehauses werden erbeten.

An(ge)dacht August 2019 – Der Himmel öffnet Räume

Es ist soweit. Der Auftrag ist erteilt. Jetzt gelten keine Ausreden mehr und Weglaufen macht auch keinen Sinn. Jetzt muss ich Rede und Antwort stehen, mich in die Verantwortung nehmen lassen. Sozusagen das Wort unter die Füße nehmen und es zu den Menschen bringen.

Jetzt wird sichtbar werden, ob das von mir gesprochene Wort nur etwas verspricht, oder auch etwas verändert. Es muss nicht immer das ganz Große sein, auch ein klein wenig Veränderung gilt. Jetzt wird sichtbar werden, ob mein Gerede nur eine Wortblase ist, die zwar zum Himmel aufsteigt, dann aber auf Nimmerwiederhören verpufft. Oder ob es hilft, dass der Himmel zur Erde kommt: Damit der Sehnsuchtsort nicht in der Ferne bleibt, sondern zum Greifen nahe ist. Damit der heruntergekommene Himmel zwischen den Menschen einen Raum eröffnet, in dem sie sein dürfen, wie sie sind: krank, tot, aussätzig, boshaft.

Der Auftrag heißt: Rede mit ihnen, aber: Versprich ihnen nicht das Blaue vom Himmel herunter. Das wird sie verjagen, früher oder später, das bringt nichts. Aber mit ihnen um das Leben ringen, es dem Tod abtrotzen, es der Krankheit entreißen, ja auch der Boshaftigkeit. Das könnte gehen. An ihrer Seite, und zwar gemeinsam, da, wo es möglich ist. Und wenn es nicht geht – ja, das gibt es eben auch –, dann nicht darum herumreden, sondern loslassen. Abschied nehmen, sein lassen. Aber das dann um Himmels willen hier auf Erden!

Nyree Heckmann
„Der Gemeindebrief“

An(ge)dacht Juli 2019 – Gedanken reifen lassen

Gedanken reifen lassen

Geduld ist nicht gerade meine Stärke. Manchmal ärgere ich mich über mich selbst, wenn ich jemandem ins Wort falle oder nicht abwarten kann und einfach zugreife und lieber alles selbst mache. Dann geht es wenigstens schnell, denke ich. Damit entmutige ich Kinder, stoße Erwachsene vor den Kopf.
Das Zitat aus dem Jakobusbrief sollte für mich und gewiss auch für viele andere Zeitgenossen täglicher Begleiter sein. Es klingt so einfach: Hör genau hin, überleg dir deine Worte, sei doch nicht gleich so aufbrausend!

Die Hektik unserer Zeit ist keine Entschuldigung für vorschnelle Aktionen und heftige Reaktionen. Stellen Sie sich Jesus bei der Bergpredigt vor, kaum hätte er einen Satz zu Ende gesagt, gäbe es schon Sprechchöre und wütende Angriffe. Was wäre uns da verloren gegangen, hätten Menschen nicht zugehört und in Ruhe Fragen gestellt und manchmal einfach nur gute Worte und Ideen weitergegeben.

Hör doch bitte erst einmal hin, sortiere deine Gedanken, überlege genau, was du wie sagen willst und ball nicht gleich die Faust, wenn dir etwas nicht passt!

Geduld ist sicherlich nicht meine Stärke, genau hinzuhören habe ich aber inzwischen gelernt und Zornesfalten weitgehend verbannt. Das ist nicht nur eine Frage des Lebensalters oder des Berufes. Ich bin mir sicher: Die Lebens- und Glaubenserfahrung haben mich gelehrt, auf die Weisheit der Bibel zu hören. Sie trägt sehr gut im Alltag.

Carmen Jäger
„Der Gemeindebrief“

Verabschiedung von Pfarrer Dr. Christian Ferber

Vakanzvertretung am 30. Juni beendet

Mit dem Gottesdienst am 30. Juni endete die Zeit der Vakanzvertretung durch Pfarrer Dr. Christian Ferber.
In seiner Predigt hob Pfarrer Dr. Ferber die positiven Entwicklungen hervor, die sich in der Kirchengemeinde im letzten Dreivierteljahr ergeben haben und die im Herbst letzten Jahres so sicher niemand erwartet hätte.

Der Vorsitzende des Kirchenvorstands Richard Hefermehl dankte Herrn Dr. Ferber für seinen Dienst in der Gemeinde und wünschte ihm für seinen weiteren Lebensweg – beruflich und privat – alles Gute und Gottes Segen. Pfarrer Dr. Ferber übernimmt nun zunächst die Elternzeitvertretung für die Gemeindepfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Einhausen.

Wie bereits berichtet, wird die Pfarrstelle der Stockstädter Kirchen-gemeinde voraussichtlich ab 1. September wieder besetzt sein. Auch für die weitere halbe Pfarrstelle in der Gemeinde wurde ein passender Kandidat gefunden, die Besetzung erfolgt hier durch die Kirchenleitung.

Ebenfalls im Gottesdienst verabschiedet wurde Frau Gabriele Emser, die nach 13 Jahren die Leitung der Gemeindegruppe „Bibelentdecker“ abgegeben hat. Richard Hefermehl dankte ihr für ihr langjähriges Engagement und die Leitung der Gruppe, die vor 13 Jahren zunächst als Angebot in der KiTa entstanden war, bevor sie vor nunmehr 10 Jahren als Gemeindegruppe weitergeführt wurde.

v.l.n.r.: Roger Funk (Kirchenvorstand), Gabriele Emser, Pfr. Dr. Christian Ferber, Richard Hefermehl (Vorsitzender des Kirchenvorstands)

Neue Pfarrerin für Stockstadt – „Ried-Echo“ vom 27.6.2019

Der Evangelische Kirchenvorstand möchte die offene Pfarrstelle der Gemeinde mit der Pfarrerin Ksenija Auksutat besetzen.

STOCKSTADT – (gra/mam). Der Evangelische Kirchenvorstand möchte die offene Pfarrstelle der Gemeinde mit der Pfarrerin Ksenija Auksutat besetzen. Wie die Kirchengemeinde mitteilt, ist dies das Ergebnis einer geheimen Wahl am 18. Juni. Die Gemeinde wurde im Gottesdienst am 23. Juni über das Votum informiert. Auksutat hatte sich kürzlich mit einem Gottesdienst in Stockstadt vorgestellt.

Die wahlberechtigten Gemeindeglieder haben nun zwei Wochen lang die Möglichkeit, Einspruch gegen die Entscheidung zu erheben, wenn sie dafür einen wichtigen Grund sehen. Dies wären etwa erhebliche Bedenken gegen Lehre und Lebensführung der Bewerberin oder eine wesentlich eingeschränkte Dienstfähigkeit. Erfolgt kein Einspruch, hat die Pfarrerin anschließend zwei Wochen Zeit, um dem Kirchenvorstand mitzuteilen, ob sie die Wahl annimmt. Dienstbeginn für die neue Gemeindepfarrerin könnte dann der 1. September sein.

Auksutat arbeitet derzeit als evangelische Pfarrerin in Darmstadt. Außerdem ist sie als Buchautorin tätig. Theologie hat die Mittfünfzigerin in Frankfurt, Hamburg und am Union Theological Seminary in New York studiert. Nach dem Examen arbeitete sie zunächst als Journalistin beim Norddeutschen Rundfunk, später in Pressestellen der Evangelischen Kirche Deutschland (EKD) in Hannover und der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) in Darmstadt.

Sieben Jahre lang war sie Pfarrerin der evangelischen Gemeinde in Darmstadt-Wixhausen, bevor sie 2014 Geschäftsführerin des Konfessionskundlichen Instituts in Bensheim wurde. In Mörfelden vertrat sie 2017 Pfarrerin Meike Sohrmann während deren Mutterschutzes. Sie ist im Ried in Crumstadt aufgewachsen und hat eine erwachsene Tochter.