Die neue Chefin der
evangelischen Kindertagesstätte in Stockstadt plant keine großen Umbrüche des
Konzepts.
Von René Granacher
STOCKSTADT – Die
evangelische Kindertagesstätte „Arche Noah“ hat seit 1. September eine neue
Leiterin: Anke Gerbig. Die Neununddreißigjährige wurde jetzt in einem
Gottesdienst offiziell in ihr Amt eingeführt. Zuvor war sie in mehreren
Darmstädter Kindergärten beschäftigt, teils in leitender Funktion.
Den Wohnsitz wechseln muss
sie nicht für ihre neue Arbeitsstelle: Schon seit 2001 wohnt Gerbig in
Riedstadt. Aus Geilenkirchen bei Aachen stammend, kam sie aus Nordrhein-Westfalen
„der Liebe wegen“ nach Südhessen. Ihre Ausbildung zur Erzieherin hatte sie da
schon beendet. Mit ihrem Mann, Servicetechniker von Beruf, hat sie einen
inzwischen zehnjährigen Sohn.
Ihr Arbeitgeber wurde die
Stadt Darmstadt, für die sie 18 Jahre lang in Kindergärten in verschiedenen
Stadtteilen tätig war: Kranichstein, Bessungen, zuletzt in der
Heimstättensiedlung. Als städtische Angestellte war sie dabei immer in einer
großen Organisation eingebunden, hatte nie weniger als 100 Kinder in der Einrichtung
– jetzt bewegt sie sich in einem wesentlich überschaubareren Umfeld. „Und in
Darmstadt waren noch Krippe und Hort angeschlossen, darum reichte die
Altersspanne von eins bis zum Ende der Grundschule.“
Nun hat sich Gerbig bewusst
eine andere Art von Einrichtung ausgesucht. Sie wollte mal wieder ein anderes
Arbeitsumfeld erleben, als sie sich unter den Stellenanzeigen im Internet
umgesehen hat, so berichtet sie. Erzieherinnen und auch Kita-Leiterinnen sind
weiterhin sehr gesucht, auch mit Leitungsaufgaben, so hatte sie viele
Möglichkeiten und konnte näher an ihren Wohnort rücken.
Aber auch das Profil der
evangelischen Kita war für sie ein Argument, nach Stockstadt zu kommen: „Ich
war schon in Nordrhein-Westfalen in einer christlichen Einrichtung, und nach
der langen Zeit in kommunalen Kitas wollte ich das gerne wieder.“ Selbst ist
sie katholisch, aber zuhause herrscht die Ökumene: „Meine beiden Männer sind ja
evangelisch.“
Zu den Unterschieden, die
sie jetzt im Vergleich zu Darmstadt erlebt, gehören die stärkeren persönlichen
Kontakte, die Vernetzung mit den anderen Einrichtungen im örtlichen Umfeld.
„Diese engere Einbindung ist auch ein Vorteil gegenüber Darmstadt“, sagt sie.
„Ich habe gleich sehr viele Leute kennengelernt, von der Kirchengemeinde her
und auch was die Kinderbetreuung angeht. Die Kita am Mühlbach, das MAZ, der
Familienbeirat, die Gemeinde … Die Zusammenarbeit läuft da sehr gut.“
Zu Beginn ein Wasserschaden
Als sie ankam, erlebte sie
die Kita gleich als Baustelle aufgrund eines Wasserschadens: das wahre Leben.
Auch ist das Personal der Einrichtung noch nicht ganz komplett, es werden noch
weitere Erzieherinnen gesucht. Besonders im vergangenen Winter litt die Arbeit
der Kita unter einem starken Personalengpass. Dennoch sieht sie die Aufgabe
positiv, in die sie nun eingestiegen ist: „Ich fühle mich wohl im Team und habe
ein gutes Gefühl.“
Bei Konzeptionstagen hat
die Kita in der vergangenen Woche ihre künftige Arbeit besprochen. Große
Umbrüche plant Gerbig als Leiterin nicht, will aber das Vorhandene
weiterentwickeln. Wichtig ist ihr zum Beispiel der Übergang vom Kindergarten
zur Grundschule: „Für die Kinder ist das ein großer Schritt, der gemeinsam
begleitet werden muss, um einen guten Schulstart zu unterstützen. Dafür gibt es
hier schon gute Strukturen, und die müssen wir pflegen.“