Ostern to go

Einen „Ostergottesdienst to go“ bietet die Evangelische Kirchengemeinde Stockstadt in diesem Jahr an.
Vor der Kirche, an der Postagentur und bei Obst-Gemüse Hefermehl liegen in der Woche vor Ostern Papiertüten zum Mitnehmen bereit. Darin finden sich Ideen für einen österlichen Weg, ein Backrezept und ein Bibeltext.

Auch wenn man nicht in der Kirche zusammenkommen kann, lässt sich so die Osterfreude feiern.

Abendspaziergänge zum Abschalten

Für alle, die Zeit mit sich und in der Natur verbringen möchten, bietet die Evangelische Kirchengemeinde Stockstadt am Rhein in der Passionszeit Abendspaziergänge zum Abschalten an. Wer gerne zu Fuß in Bewegung kommen möchte und in der herrlichen Umgebung des Kühkopfs den Tag bedenken und gute Worte hören will, ist herzlich willkommen.

Die Spaziergänge dauern rund eine Stunde, finden auch bei Regen statt und sind für alle mit normaler Gehfähigkeit geeignet. Die Termine können auch einzeln wahrgenommen werden.

Alle Daten: Dienstag 10.3. / Dienstag 24.3. / Mittwoch 1.4. / Samstag 11.4. Treffpunkt: jeweils 18 Uhr am Parkplatz Stockstädter Brücke zum Kühkopf

Weitere Informationen bei Pfarrerin Auksutat – Telefon: 06158-89 51 26 oder per Mail: pfarrerin.auksutat@stockstadt-evangelisch.de

An(ge)dacht Februar 2020 – Freigekauft!

Freigekauft

Ein kleines Kind wird getauft. Vorne sitzt die Familie mit den Großeltern und Paten. Die Gemeinde freut sich. Viele Ältere mit grauen Haaren. Die Konfirmanden bilden eine eigene Gruppe.

Dann bittet der Pfarrer drei Geflüchtete nach vorne, die fast immer im Gottesdienst sind und hinten in der letzten Bank sitzen. Ein etwa 40-jährigen Mann kommt nach vorne und erzählt:

Er kommt aus dem Irak. Für das Christentum hat er sich interessiert, weil dieser Glaube hier das Land geprägt hat. Er findet Deutschland gut, die Sicherheit und Zuverlässigkeit. Die Freiheit. Dann hat er Glaubenskurse besucht, sich taufen lassen und kommt nun jeden Sonntag zum Gottesdienst. Er sagt uns den Taufspruch, den er sich ausgesucht hat: „Zur Freiheit hat auch Christus berufen, so lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen.“ (Galaterbrief, Kapitel 5,1)

Mich berührt das. Dieser Mann hat erlebt, was Unfreiheit bedeutet. Wie sie sich anfühlt: Angst haben. Ins Gefängnis kommen ohne Angabe von Gründen und ohne Anwalt. Die Familie ohne Schutz. Jeder kann Feind sein.

Der christliche Glaube hat Menschen gelehrt, dass Gott der Herr ist. Größer als jeder Mächtige und mächtiger als jeder Machthaber. Mit Gott an der Seite ist man freier als ohne. Gott beschützt und gibt Kraft, wo man sich ohnmächtig fühlt.

Paulus schreibt es allen in Gedächtnis: „Ihr seid teuer erkauft; werdet nicht der Menschen Knechte.“ Das ist auch ein Auftrag: Macht euch nicht klein vor den scheinbar Großen. Haltet nicht Reichtum oder Erfolg für wichtiger als Liebe und Gerechtigkeit.

Schau also, wie jeder und jede einzelne von Gott angesehen ist. Als freier Mensch, mit Würde und mit Rechten. Das stärke dir den Rücken, lasse dich aufrecht gehen und dazu stärken, solidarisch zu sein mit anderen.

Ksenija Auksutat
Pfarrerin

An(ge)dacht Januar 2020 – Gedanken zur Jahreslosung

Am Ende der Tage
werden wir zurückschauen.
Und wir werden sagen:
Ich habe geglaubt.

Und wir wissen:
Jederzeit kannst du fallen,
jederzeit alles verlieren.
Deine Arbeit, deinen Partner,
deine Eltern, sogar deine Kinder.
Freundschaften können zerbrechen,
Liebe kann einfach weggehen.
dein Körper kann krank werden. Einfach nicht mehr mitmachen.

Am Ende der Tage
werden wir zurückschauen.
Und wir werden sagen:
Ich habe geglaubt.

Und wir wissen:
Wir waren in ausweglosen Situationen.
Wir waren verzweifelt, wir haben gebetet,
wir haben nachts geschrien: „Tu endlich etwas, Gott!“
und es kam nicht so, wie wir das wollten.

Am Ende der Tage
werden wir zurückschauen.
Und wir werden sagen:
Ich habe geglaubt.


Wir sind Expertinnen und Experten
für Krankheiten,
für Liebeskummer,
für Abschiede.
Und wir lassen uns nicht abspeisen
mit guten Ratschlägen,
freundlichen Auslegungen der Schrift,
oder bunt illustrierten Heftchen.
Nicht für das, was wir mit Gott haben.

Am Ende der Tage
werden wir zurückschauen.
Und wir werden sagen:
Ich habe geglaubt.

Und wir lebten unser Leben,
anders als wir es gedacht hatten.
Sammelten Narben und Falten und Erinnerungen,
fielen hin, wurden aufgerichtet,
manche von uns wieder und wieder.

Und niemand kann uns Unglaube vorwerfen.
Wir schauen zurück und wir schauen voraus.
Und wir sagen: Ich glaube.
Und das genügt.
Auch für unseren nächsten Schritt.

Pfarrerin Ksenija Auksutat

Ehrenurkunde der EKHN für Roger Funk

Überraschung im Abendgottesdienst am 4. Advent

Mit einer Ehrung in Form der Ehrenurkunde der EKHN – überreicht durch die Dekanin des Dekanats Groß Gerau / Rüsselsheim Frau Birgit Schlegel – wurde der Stockstädter Kirchenvorsteher Roger Funk im Abendgottesdienst am 4. Advent überrascht.

Bei der Ehrenurkunde der EKHN (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) handelt es sich um die höchste Auszeichnung für Ehrenamtliche, die auf Antrag der Kirchengemeinde vergeben werden kann. Im Rahmen der Verleihung drückten Dekanin Birgit Schlegel und der Vorsitzende des Kirchenvorstands Richard Hefermehl ihren Dank für Roger Funks großes ehrenamtliches Engagement aus. Besonders der zeitintensive Einsatz im Rahmen der Sanierung von Gemeinde- und Pfarrhaus in den vergangenen 2 Jahren, aber auch sein darüber hinaus gehender Einsatz für viele weitere Arbeitsbereiche innerhalb der Kirchengemeinde (wie z.B. Ökumene, Vertretung der Kirchengemeinde im Förderkreis der Diakoniestation) wurden durch die Verleihung der Ehrenurkunde gewürdigt.

Roger Funk gehört dem Kirchenvorstand der Stockstädter Kirchengemeinde bereits mehr als 22 Jahre an. Ihm und seiner Frau Karin wurde als Dank der Kirchengemeinde von Richard Hefermehl noch ein kleines Präsent überreicht.

Musikalisch begleitet wurde der Abendgottesdienst vom Evangelischen Kirchenchor unter der Leitung von Dagmar Staudt, was dem Abend und der Ehrung einen festlichen und würdigen Rahmen verlieh.

Foto: v.l.n.r.: Dekanin Birgit Schlegel, Roger Funk, Karin Funk, Richard Hefermehl (Vors. Kirchenvorstand) und Pfarrerin Ksenija Auksutat
(Foto: Sebastian Hauptmann, Plegge Medien)

An(ge)dacht Dezember 2019 – Türen öffnen im Advent

In der Dämmerung durch die Straßen zu spazieren ist im Advent besonders schön. Über der Hauptstraße sind Lichterketten aufgespannt, in vielen Fenstern der alten Häuser scheint Licht. Warm und heimelig sieht das aus.

Vor allem die Haustüren haben es mir angetan. Vor manchen bleibe ich stehen, weil sie so schön geschmückt sind. Tannenbäume stehen da, hölzerne Sterne, schön gebundene Kränze. Langsam gehe ich weiter von Haus zu Haus, von Tür zu Tür. Als ich wieder bei mir Zuhause ankomme, warte ich noch einen Moment und schaue. Auch hier brennt Licht, das durch ein Fenster aus mattem Glas fällt. Der helle Schein erleuchtet ein Muster. Ich staune, wie schön das aussieht.

Die Türen der Häuser sind so unterschiedlich und einzigartig wie die Menschen, die in ihnen wohnen. Ich kenne längst nicht alle. Den meisten Hausbewohnern werfe ich einen flüchtigen Gruß zu, wenn ich ihnen begegne. Manchmal ergibt sich ein Gespräch.

„Macht hoch die Tür, die Tor macht weit“ singen wir im Advent. Für mich ist der Advent eine Zeit, in der sich Türen öffnen. Bei den vielen Adventsfeiern, wenn eigentlich jeder sich Zeit nimmt, um anderen zu begegnen.

Türen in Stockstadt öffnen sich auch für den Besuchsdienst der evangelischen Kirchengemeinde. Mehr als 200 ältere und kranke Leute im Ort werden besucht und erhalten ein kleines Geschenk. Wichtiger noch ist, dass jemand mal nachfragt wie es so geht, zuhört, Mut macht, ein Lächeln schenkt.

Advent ist die Zeit, in der sich nicht nur Türen öffnen, sondern auch Menschenherzen – für Gott und füreinander.

Pfarrerin Ksenija Auksutat

„In der Heiligen Nacht
möge Frieden Dein Gast sein
und das Licht der Weihnachtskerzen
weise dem Glück den Weg zu Deinem Haus.“

Irischer Segensspruch

Bild: Pixabay / gunthersimmermacher